Aderlass nach Hildegard von Bingen

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26. Dezember 2021

Aderlass nach Hildegard von Bingen

Unser Blut ist ein wichtiger Saft.  Unter anderem versorgt er alle Teile des Körpers mit lebensnotwendigen Substanzen und Sauerstoff und transportiert Abfallprodukte ab, damit sie entgiftet und ausgeschieden werden können. Gesundes Blut ist dünnflüssig, mit elastischen, verformbaren roten Blutkörperchen. Bei vielen Menschen ist das leider nicht der Fall, das Blut ist zäh, an den (oft verengten) Gefäßwänden finden sich Ablagerungen, die Blutkörperchen kleben zusammen.

In der Naturheilkunde spielt das Thema Entgiftung eine große Rolle. Je nach Lebensweise sammeln sich im Körper Schlacken und Stoffwechselendprodukte an, die der Körper nicht immer gut selbst entgiften kann. Ursachen hierfür sind beispielsweise:

  • ungesunde Lebensmittel: mit Schadstoffen, Hormonen, Konservierungsstoffen, künstlichen Zusatzstoffen belastet, zu süß, zu fettig
  • eine säureüberschüssige Ernährung, Medikamente
  • zu wenig gesundes Wasser
  • belastete Kleidung und Kosmetika wie Körperlotionen und Deos
  • Stress, psychische und emotionale Belastungen

Erkrankungen wie Gicht, Arthrose, Ekzeme (Neurodermitis, Psoriasis) zählen in der Naturheilkunde zu den klassischen „Säureerkrankungen“.

Um den Körper bei der Entgiftung zu unterstützen, gibt es viele Möglichkeiten. Eine davon ist der Aderlass.

Was ist ein Aderlass?

Im Mittelalter war der Aderlass eine klassische Methode um Erkrankungen zu heilen. Leider wurde den Kranken oft übermäßig viel Blut entnommen, vor allem geschwächte Menschen verloren dadurch sogar ihr Leben.

Der moderne Aderlass geht auf die Methode nach Hildegard von Bingen zurück. Aus einer Vene wird eine bestimmte Menge Blut abgelassen bzw. entnommen (meist zwischen 50-250ml). Das richtet sich nach Erkrankung, Konstitution und Alter der Patienten*innen. Der Aderlass wird in der Früh nüchtern durchgeführt und nach Hildegard von Bingen in den ersten sechs Tagen nach Vollmond. Am Tage vor dem Aderlass und in den drei Tagen danach sollte nur leichte Kost verzehrt werden.

Indikationen für den Aderlass sind vor allem:

  • Rheuma, Gicht, Diabetes mellitus
  • Hyperlipidämie (erhöhte Blutfettwerte), Arteriosklerose
  • Bluthochdruck
  • Linderung von Wechseljahresbeschwerden
  • Kopfschmerzen, Migräne
  • Entzündungen aller Art und Hauterkrankungen (z. B. Neurodermitis, Psoriasis)

Klassischerweise wird der Aderlass auch bei zu „dickem“ Blut, das heißt bei Polyglobulie, Polyzythämie eingesetzt, aber auch zur Vorsorge von Schlaganfall, Herzinfarkt, Lungenembolie und als Thromboseprophylaxe.

Wie wirkt der Aderlass?

Der Reiz des Aderlasses erhöht in den darauffolgenden 4 bis 6 Wochen die Aktivität des Immunsystems. Diese gesteigerte Abwehrkraft kann bis zu einem halben Jahr anhalten. Das Blut wird wieder dünnflüssiger und die Durchblutung wieder besser. Patienten berichten von einer gesteigerten Vitalität und Leistungsfähigkeit.

Wir finden Verbesserungen bei hohem Blutdruck und bei Entzündungen, Hauterkrankungen und Kopfschmerzen. Auch in der Menopause, wenn die reinigende Funktion der Periode nachlässt oder verschwindet, kann man mit dem Aderlass Beschwerden positiv beeinflussen.

Der Aderlass kann auch zwei Mal jährlich prophylaktisch zur Entgiftung und Reinigung des Organismus durchgeführt werden. Viele Patient*innen nutzen ihn als Impuls für eine Ernährungsumstellung und für eine gesündere Lebensweise. In meiner Praxis biete ich den Aderlass ebenfalls an.  Falls du noch Fragen zum Aderlass hast, oder einen Termin vereinbaren möchtest, kontaktiere mich telefonisch oder über meine Website.